3D Straßenmalerei in Doetinchem


Erstmals fand in diesem Jahr ein World Streetpainting Festival in Doetinchem in den Niederlanden statt und konnte ich hier mein 3D Straßenmalerei präsentieren.

Das Eventformat stammt ursprünglich aus Arnhem und ich habe seit 2015 fast jährlich an dem World Streetpainting Festival Arnhem teilgenommen. Einer der Organisatoren Mike Kothuis holte das Festival nun auch in seinen Heimatort Doetinchem. Seine beiden Kinder wurden Teil des Organisationsteams und trugen bei zu der sehr netten familiären Festivalatmosphäre in einem sehr hübschen, beschaulichen Ort in den Niederlanden. Was mir persönlich auffiel ist dass der kleine Ort trotz seiner Beschaulichkeit über eine sehr lebendige Ausgehkultur und ein sehr umfangreiches Gastronomieangebot verfügt. Da war jeden Tag richtig was los und das Publikum war sehr bunt gemischt von Jung bis Alt war jedes Alter gleichermaßen vertreten.

Das Thema des Festivals war „Zusammenkunft“

Ich reflektierte es vor dem Hintergrund der Coronapandemie und meiner eigenen Vorgehensweise.

Zusammenkunft zu Corona Zeiten

Zusammenkünfte habe ich wie viele Andere lange nur unter strengen Abstandsregeln und vorzugsweise im Freien praktiziert. Ich habe außerdem zu Coronazeiten eine 2 Monatige Spanienreise in meinem Campervan unternommen und wollte das Campingthema gerne mit aufnehmen, da es mich sehr an meine Kindheit erinnert, in der ich mit meiner Familie oft in die Niederlande an die Nordsee zum Campingurlaub gefahren bin. In der Coronapandemie gab es einen regelrechten Campervan Boom. Auch meine Familie, die einen Campingplatz betreibt, hatte keine großen Einbußen zu verzeichnen. Camping macht man halt draußen und es ist unter Einhaltung von Hygieneregeln sicher. Zusammenkünfte finden draußen am Campingtisch statt.

So wie hier in Doetinchem bei meiner 3D Streetart.

Allerdings erinnert die Tischeindeckung an die Vanitas Stillleben des flämisch- niederländischen Malers Pieter Claesz aus der Barockzeit. Eine Zeit die von der Pest bestimmt war, eine tödliche Seuche die sich in ganz Europa ausbreitete und von Flöhen übertragen wurde. Schätzungsweise ein Drittel der europäischen Bevölkerung starb zwischen 1347 und 1353 an der Pest. Wirklich zuverlässige Opferzahlen gibt es nicht, die Schätzungen schwanken zwischen 20 und 50 Millionen Toten. (vgl. planet wissen)

Die Vergänglichkeit irdischer Existenz und der angehäuften weltlichen Schätze war allgegenwärtig und fand in den Vanitas Stilleben ihren künstlerischen Ausdruck.

(lateinisch vanitas „Eitelkeit“, „Nichtigkeit“) Sie zeigten Darstellungen lebloser Gegenstände, wie z.B. einen Totenkopf oder tote Hummer oder Fasane, die durch Sinnbilder der Vergänglichkeit ergänzt werden: stille Musikinstrumente, Bücher, erloschene Kerzen, Sanduhren, zerbrochene Gläser, angebissene Brote, Halbvolle Gläser,…

3D Straßenmalerei als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Mit meiner Darstellung verbinde ich die Vergangenheit mit der Gegenwart und möchte ich genauso wie es damals die Barockkünstler zu Pestzeiten taten, mit meiner Darstellung zu Corona Zeiten die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen führen und die Passanten daran erinnern darüber nachzudenken, was im Hier und Jetzt wirklich wichtig ist.

Jeder ist eingeladen sich an meinen Camping Tisch zu setzen.

3D Straßenmalerei in Doetinchem FreddArt Streetpainting